ADVERTISEMENT

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich im Wandel. Steigende Preise in Ballungsräumen, demografische Veränderungen und neue Trends wie Smart Homes oder Shared Spaces verändern den Markt nachhaltig. Welche Entwicklungen prägen die Zukunft des Immobilienmarktes in Deutschland? Dieser Artikel gibt einen Überblick über aktuelle Trends und Prognosen.

Steigende Immobilienpreise in Ballungsräumen

In den vergangenen Jahren sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland stark gestiegen, vor allem in Großstädten und Ballungsräumen. Laut einer Studie von Empirica stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in den Big 7 (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf) zwischen 2010 und 2019 um durchschnittlich 125 Prozent. Ein Ende des Preisanstiegs ist nicht in Sicht.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Bevölkerungswachstum: Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Allein zwischen 2009 und 2019 stieg die Einwohnerzahl der Big 7 um fast eine Million. Gleichzeitig nimmt der Leerstand ab.
  • Niedrige Zinsen: Trotz zuletzt leicht steigender Zinsen ist Baufinanzierung immer noch sehr günstig. Das erleichtert den Erwerb von Wohneigentum.
  • Hohe Nachfrage von Investoren: Wohnimmobilien gelten bei institutionellen Anlegern als sichere Kapitalanlage.
  • Knappes Angebot: Es wird zu wenig gebaut, um die steigende Nachfrage zu decken. Bauflächen und Baugenehmigungen sind vielerorts knapp.

Folge: Die Immobilienpreise steigen weiter. Besonders in den Big 7 müssen Käufer immer tiefer in die Tasche greifen. Ein Quadratmeter kostet dort inzwischen bis zu 7000 Euro. Die Mieten folgen dem Trend.

Wachsende Nachfrage in B- und C-Städten

Lange galt: Je größer die Stadt, desto teurer die Immobilien. Doch dieser Trend kehrt sich langsam um. Auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum wenden sich immer mehr Menschen kleineren Städten und dem Umland der Metropolen zu.

Dadurch steigt die Nachfrage gerade in B- und C-Städten sowie im Speckgürtel der Großstädte. Das treibt auch dort die Preise in die Höhe. Städte wie Fürth, Ludwigshafen oder Pforzheim entwickeln sich zu Geheimtipps. Ein Ende dieser Suburbanisierung ist nicht abzusehen.

Demografischer Wandel fordert neue Wohnkonzepte

Die Bevölkerung in Deutschland altert. Schon jetzt ist ein Fünftel der Deutschen über 65 Jahre alt. Prognosen zufolge steigt der Anteil bis 2040 auf etwa ein Viertel. Gleichzeitig schrumpft die Gruppe der 20- bis 65-Jährigen.

Dieser demografische Wandel wirkt sich stark auf den Immobilienmarkt aus. Es entsteht eine wachsende Nachfrage nach barrierefreien und altersgerechten Wohnungen. Neue Wohnformen wie betreutes, gemeinschaftliches oder generationsübergreifendes Wohnen gewinnen an Bedeutung.

Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, müssen Immobilienentwickler ihre Konzepte anpassen. Neubauten sollten von Beginn an barrierearm gestaltet sein. Bestandsimmobilien gilt es nachzurüsten und umzubauen. Nur so lässt sich der Bedarf einer älter werdenden Gesellschaft decken.

Digitalisierung: Smart Home und PropTech

Die Digitalisierung hält auch auf dem Immobilienmarkt Einzug. Unter dem Begriff Smart Home werden Wohnungen und Häuser mit digitaler Infrastruktur ausgestattet. Dies reicht von vernetzter Haustechnik über Sicherheitssysteme bis hin zu Assistenzsystemen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Noch einen Schritt weiter geht die PropTech-Branche. Sie entwickelt innovative Technologien rund um Immobilien. Dazu gehören etwa virtuelle Begehungen, digitale Zwillinge von Gebäuden oder Blockchain-Anwendungen in der Grundbuchverwaltung.

Experten zufolge stehen Smart Home und PropTech noch am Anfang ihrer Entwicklung. In den kommenden Jahren werden sie den Immobiliensektor grundlegend verändern. Das eröffnet neue Geschäftsfelder auch für traditionelle Unternehmen der Branche.

Shared Spaces: Co-Working und Co-Living

Geteilte Räume zum Arbeiten und Wohnen boomen. Unter dem Schlagwort Co-Working entstehen möglichst flexibel nutzbare Büroumgebungen für Freiberufler, Startups und kleine Firmen. Beim Co-Living teilen sich die Bewohner Wohnflächen und Infrastruktur.

Gemeinschaftsflächen ersetzen teilweise Privaträume. Dadurch sinken die Kosten pro Person. Hinzu kommen Vorteile wie flexible Laufzeiten, Networking-Möglichkeiten und gemeinsame Events.

Shared Spaces sprechen vor allem digitale Nomaden, kreative Freiberufler und Gen Y/Z an. Sie verändern das Gesicht ganzer Stadtviertel. Für Immobilieninvestoren ergeben sich daraus neue Nutzungskonzepte mit anderen Renditeprognosen.

Nachhaltigkeit: Ökologisches Bauen und Sanieren

Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden sich künftig stärker auf Bauweise und Immobiliennutzung auswirken. Neubauten müssen höchsten Energiestandards genügen. Bei Umbauten und Sanierungen steigt die Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen.

Immer wichtiger werden erneuerbare Energien, ökologische Dämmstoffe, Regenwassernutzung und graue Energie. Auch neue Wohnkonzepte wie Tiny Houses, die den Flächenverbrauch reduzieren, kommen immer stärker in Mode.

Für die Immobilienbranche bedeutet das: Nachhaltigkeit entwickelt sich vom Nischenthema zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Ohne ökologisches Bauen und Sanieren lässt sich künftig kaum noch am Markt bestehen.

Fazit: Chancen und Risiken für die Branche

Die Immobilienbranche sieht sich im kommenden Jahrzehnt mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert:

Chancen ergeben sich aus neuen Konzepten wie Shared Spaces, der Digitalisierung sowie einer wachsenden Nachfrage in B- und C-Städten. Unternehmen, die rechtzeitig umdenken und sich innovativ aufstellen, können davon profitieren.

Risiken bergen der Mangel an Bauland und Fachkräften, stark steigende Baukosten sowie der Druck zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Hier sind alle Akteure gefordert, tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Die kommenden Jahre dürften für den Immobiliensektor turbulent und herausfordernd werden. Doch mit Weitblick und unternehmerischem Geschick lässt sich die Zukunft des Marktes aktiv gestalten. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden.

Häufig gestellte Fragen zur Zukunft des Immobilienmarktes

1. Welche Regionen und Städte sind besonders von steigenden Immobilienpreisen betroffen?

Vor allem die Big 7 (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf) und andere Großstädte verzeichnen stark steigende Preise sowohl im Kauf- als auch Mietsegment. Aber auch viele B- und C-Städte sowie Umlandgebiete sind zunehmend betroffen.

2. Woran liegt es, dass die Immobilienpreise schon seit Jahren steigen?

Hauptgründe sind die hohe Nachfrage durch Bevölkerungswachstum und niedrige Zinsen bei gleichzeitig zu geringem Angebot. Es fehlt an Bauland und Wohnraum in den Städten.

3. Wie wird sich der demografische Wandel auf den Immobilienmarkt auswirken?

Durch die alternde Gesellschaft steigt die Nachfrage nach altersgerechten, barrierefreien Wohnformen, etwa betreutes Wohnen. Neubauten und Bestandsimmobilien müssen darauf ausgerichtet werden.

4. Was bedeuten die Trends Shared Space und Co-Living für den Immobilienmarkt?

Sie ermöglichen neue, flexible Nutzungskonzepte für Wohn- und Gewerberäume mit anderen Renditeerwartungen. Immobilieninvestoren müssen umdenken.

5. Warum wird Nachhaltigkeit immer wichtiger in der Immobilienbranche?

Steigende Energiestandards, Forderungen nach Klimaschutz und Ressourcenschonung stellen neue Anforderungen an Bauweise, Materialien und Immobiliennutzung. Ökologisches Bauen wird zum Wettbewerbsfaktor.

ADVERTISEMENT